Elterngeld Bonusmonate und Zuschläge

Zeitpunkt: Kinderplanung und noch voll im Berufsleben?

Während ihr noch an der Kinderplanung arbeitet, seid ihr in der Regel als Arbeitnehmer beschäftigt und erhaltet euren Arbeitslohn. Alternativ seid ihr euer eigener Arbeitgeber und erhaltet euren Lohn als selbstständig Beschäftigter und zahlt ihn euch selbst.
Wer zahlt euch Geld, wenn ihr Zuhause bei eurem Kind bleiben wollt?
Wir wären ja nicht in Deutschland, wenn es dafür nicht auch eine Lösung gibt.

Du bist Mutter und stehst vor dem Mutterschutz?

Zunächst einmal gibt es die Zeit der Schwangerschaft, in der in Deutschland das Mutterschutzgesetz eine wichtige Rolle für den Schutz der Mutter spielt.
Sofern ihr als Mutter angestellt beschäftigt seid, erhaltet ihr insgesamt 14 Wochen Mutterschaftsgeld, das sich in sechs Wochen vor und acht Wochen nach dem Entbindungstermin aufteilt.
Die Höhe des Mutterschaftsgeldes entspricht der Nettolohnhöhe eures bisherigen Arbeitslohns und wird von eurer Krankenkasse und eurem Arbeitgeber gemeinsam gezahlt und muss daher auch bei eurer Krankenkasse beantragt werden. Im Anschluss an das Mutterschaftsgeld könnt ihr Elterngeld beziehen.

Wie viel Elterngeld bekommt ihr in der Elternzeit?

Nach dem Mutterschutz könnt ihr als Mutter in Elternzeit gehen und auch als Vater steht euch Elternzeit zu.
Die Elternzeit darf jedes Elternteil nehmen und muss beim Arbeitgeber angemeldet werden.
Wie lange Elternzeit für euch richtig ist, könnt nur ihr beurteilen. Die Dauer der Elternzeit könnt ihr selbst wählen, sofern ihr die Maximaldauer der Elternzeit nicht überschreitet. Denn die Elternzeit ist eine unbezahlte Freistellung von eurer Arbeit für bis zu drei Jahren, der euer Arbeitgeber sogar zustimmen muss solange ihr die Anmeldefrist einhaltet und sie bis zum 3. Lebensjahr eures Kindes nehmt.
Das Elterngeld ist zwar eine Möglichkeit euren entfallenden Lohn in der Elternzeit zu ersetzen, jedoch ist es sowohl zeitlich als auch in der Höhe begrenzt und will deswegen gut geplant sein. Elterngeld ist leider nicht gleichbedeutend mit dem Geld, das ihr in der Elternzeit erhaltet.

Was ist Elterngeld?

Das Elterngeld ist eine Art Erziehungsgeld, das euch in der Zeit der Kindererziehung vom Staat zur Verfügung gestellt wird. Um Elterngeld zu beantragen müsst ihr einen Antrag bei eurer zuständigen Elterngeldstelle stellen.
Das Elterngeld ist kein fester Betrag wie zum Beispiel das Kindergeld, sondern berechnet sich individuell nach eurem bisherigen Verdienst des letzten Jahres vor der Geburt. Näheres zur Berechnung findet ihr in einem separaten Artikel.
Ist euer Anspruch auf Elterngeld berechnet, müsst ihr euch überlegen wie lange ihr Elternzeit nehmt und wie lange ihr Elterngeld beziehen möchtet, um die finanzielle Lücke der Elternzeit zu schließen.

Wie lange bekommt ihr Elterngeld?

Wie lange ihr Elterngeld bekommt, hängt von der Art des Elterngeldes ab, die ihr beantragt.
Es gibt die Möglichkeit den vollen Betrag für einen Monat Elterngeld Basis zu erhalten und die Alternative den halben Betrag für zwei Monate Zeit in Elterngeld Plus zu beziehen.
Wie lange ihr Elterngeld bekommt, hängt also von eurer Wahl der Elterngeldart ab und wird durch die maximale Bezugsdauer begrenzt.

Wie viele Monate Elterngeld gibt es?

Insgesamt könnt ihr 12 Monate Basiselterngeld erhalten und zusätzlich gibt es noch zwei zweitere Monate als sogenannte Partnermonate. Der Name kommt nicht von ungefähr, denn diese zwei Bonus Monate müssen vom Partner genommen werden und können ausschließlich von Alleinerziehenden zusätzlich zu den 12 Basismonaten beantragt werden. Auch diese Partnermonate könnt ihr entweder als Basiselterngeld oder ElterngeldPlus beziehen.

Elterngeld für den Vater oder Partner

Für den Partner, oftmals der Vater, besteht die Möglichkeit ebenfalls Elterngeld zu erhalten. Die Voraussetzung ist jedoch eine eingeschränkte Erwerbstätigkeit in der Bezugszeit des Elterngelds. Sofern die Arbeitszeit eingeschränkt wird, können sich die Mutter und der Partner die 14 Monate, die im Basiselterngeld zur Verfügung stehen, sogar frei aufteilen – mit der kleinen Einschränkung, dass mindestes zwei Monate von einem Partner genommen werden.

Was ist der Partnerschaftsbonus?

Zusätzlich zu den Partnermonaten gibt es mit dem Partnerschaftsbonus einen weiteren Zeit-Bonus, um die Dauer von eurem Elterngeld zu verlängern. Der Partnerschaftsbonus ist jedoch an die Voraussetzung geknüpft, dass beide Partner 24 bis 32 Stunden pro Woche in Teilzeit erwerbstätig sind und diesen Bonus zeitgleich nehmen. Die Partnerschaftsbonus-Monate geben euch die Möglichkeit weitere zwei bis vier Monate in der Variante ElterngeldPlus mit einer verringerten Arbeitszeit zu arbeiten und die finanzielle Lücke durch das ElterngeldPlus aufzufüllen. Wie lange ihr den Partnerschaftsbonus nutzt, ob nur zwei, drei oder vier Monate, ist eure Wahl. Auch für Alleinerziehende gilt der Partnerschaftsbonus. Wie hoch der Partnerschaftsbonus ausfällt, hängt von eurer individuellen Elterngeldhöhe ab, aber beachtet, dass der Partnerschaftsbonus zwingend im ElterngeldPlus-Bezug beantragt werden muss. Das ist der große Unterschied zwischen den Partnermonaten und den Partnerschaftsbonus-Monaten.

Ihr habt mehr als 1 Kind – bekommt ihr mehr Geld?

Das Elterngeld wird pro Kind gezahlt, das bedeutet, dass ihr einen Antrag stellt kurz nach der Geburt eures Kindes. Sollte euer Neugeborenes bereits Geschwisterkinder haben, wird sich euer Elterngeld um zehn Prozent erhöhen. Der sogenannte Geschwisterzuschlag wird bis zum 3. Lebensjahr des Geschwisterkindes gezahlt, oder bei zwei älteren Geschwistern bis zum Erreichen des 6. Lebensjahres des ältesten Geschwisters.
Die zeitgleichen Bezüge des Elterngelds für zwei Kinder schließen sich nicht gänzlich aus, aber das Elterngeld für das ältere Kind wird angerechnet auf das des jüngeren Kindes. Bitte beachtet hierbei auch, dass eventuelle Mutterschaftsleistungen des jüngeren Kindes wiederum beim Elterngeld des älteren Kindes angerechnet werden. Wenn mehrere Kinder zeitgleich geboren werden, die sogenannten Mehrlingsgeburten, also bei Zwillingen oder Drillingen, wird tatsächlich nur ein Antrag auf Elterngeld akzeptiert. Bei Mehrlingen erhöht sich durch den Mehrlingszuschlag euer Elterngeld pauschal pro Mehrling um 300,00 € im Basiselterngeld-Bezug.

Welches Kind zählt beim Geschwisterzuschlag?

Für das Elterngeld zählt für den Geschwisterbonus per Definition ein Geschwisterkind:
– das im gemeinsamen Haushalt lebt
– das noch keine 3 Jahre alt ist
– oder zwei weitere Kinder, die noch keine 6 Jahre als sind
– das mit einer Behinderung noch keine 14 Jahre alt ist

Hinweis: Hier gelten bei Adoptivkindern nicht die Lebensjahre, sondern die Jahre, die im gemeinsamen Haushalt verbracht wurden.

Wie hoch ist Elterngeld beim 2. Kind?

Für ein 2. Kind gibt es folgende Gelder:
– Kindergeld
– Elterngeld + 10 % Geschwisterbonus, wenn das Geschwisterkind unter 3 Jahre ist
oder bei Zwillingen mit älterem Geschwisterkind
– Kindergeld
– Elterngeld + 300,00 € Mehrlingsbonus + 10 % Geschwisterbonus

Wenn ihr Elterngeld für das 2. Kind beantragt, gibt es Optimierungsmöglichkeiten, um wieder auf das gleiche Elterngeld wie für das Erstgeborene zu kommen. Wendet euch dazu gerne an uns.